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Wer kauft wen: Die Firmenverkäufe im Januar 2025
Die Firmeninsolvenzen in Deutschland schießen in die Höhe. Doch wie wirken sich die krisenhaften Zeiten bei den Unternehmensverkäufen und -verkäufen im Mittelstand aus? Der aktuelle Infodienst von DDW gibt Aufschluss.
Nach den Auswertungen unseres laufenden Deal-Monitors „Wer kauft wen“ sind die Firmentransaktionen auf einem Tiefpunkt angelangt. Mit 37 M&A-Deals im Mittelstand wurde der niedrigste Januar-Wert gemessen seit Beginn des Infodienstes im Jahr 2015. So konnten in den Vorjahren noch mit 47 (2024) und 59 Verkäufen (2023) deutlich mehr Marktaktivitäten im Januar gemessen werden. Im Schnitt betrugen die Verkaufsfälle im Januar der letzten zehn Jahre sogar 60. Auch der Mittelwert aller Monate des vergangenen Jahres lag mit 41 höher.
Ebenfalls auffällig für den Januar 2025: Mit 16 Transaktionen liegt der Kauf und Verkauf von Großunternehmen an der Spitze, mittlere Unternehmen wurden 15 und Kleinunternehmen nur 9 mal veräußert.
Familienunternehmen besonders aktiv
Die Verkaufsfälle gingen hingegen quer durch alle Branchen. Berater & IT-Unternehmen lagen mit fünf Eigentümerwechseln an der Spitze, gefolgt vom Maschinenbau mit vier Transaktionen. Je drei mal wurden Unternehmen aus Bauindustrie & Stahl, Gastronomie & Touristik, Gesundheit, Großhandel sowie Technik & Auto veräußert.
Besonders aktiv waren im Januar Familienunternehmen, die 13 mal als Käufer in Erscheinung traten. Investoren griffen sechs mal zu, Konzerne fünf mal.
Die DDW-Research ermittelt laufend mit dem Informationsdienst „Wer kauft wen“ die Unternehmenstransaktionen im deutschen Mittelstand. Den Beziehern des Dienstes werden die Analysen mit umfangreichen Detailinformationen zu Käufern und Verkäufern monatlich zur Verfügung gestellt. Genutzt wird der Datendienst zum frühzeitigen Überblick über Marktentwicklungen, zur Identifizierung neuen Geschäftspartnern oder für Analysezwecke von Investoren. Wer kauft wen kann hier bestellt werden
Drei der 37 Verkaufsfälle aus Januar 2025:
loblicht geht an LEDVANCE
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LEDVANCE, einer der weltweit führenden Anbieter in der Allgemeinbeleuchtung mit Sitz in Garching bei München, übernimmt den Lichtdesigner loblicht. Das Unternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Arnsberg realisiert anspruchsvolle Lichtlösungen für Arbeitswelt, Bürolandschaften und den öffentlichen Raum. loblicht, vormals bekannt als tecnolight, wurde 2020 von der HTP Maximum GmbH übernommen, einer Holding mit Sitz in Düsseldorf, die in Mehrheitsbeteiligungen an deutschen KMU investiert. Nach der Übernahme durch LEDVANCE wird loblicht nun eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von LEDVANCE. Mit Tochtergesellschaften in über 50 Ländern und Geschäftstätigkeiten in mehr als 140 Ländern ist LEDVANCE einer der weltweit führenden Anbieter in der Allgemeinbeleuchtung für professionelle Lichtanwender und Endverbraucher. Hervorgegangen aus der Allgemeinbeleuchtungssparte von OSRAM, hat LEDVANCE mittlerweile ein umfassendes Portfolio an LED-Leuchten, fortschrittlichen LED-Lampen, intelligenten und vernetzten Lösungen in den Bereichen Smart Home und Smart Building sowie traditionellen Lampen. Darüber hinaus bietet LEDVANCE vertikal integrierte Lösungen für erneuerbare Energien im Gebäudesektor an.
Varta geht an Porsche und Michael Tojner
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Die Traditionsmarke und einstmalige Hoffnung im Batteriesektor, Varta, scheint aus der Insolvenz gerettet. Neue Varta-Eigentümer werden Porsche sowie der bisherige Haupteigner, der österreichische Finanzinvestor Michael Tojner. Beide sorgen für eine Kapitalspritze von zusammen 60 Millionen Euro; von Gläubigern kommen weitere 60 Millionen als Darlehen, meldet das Magazin Magazin. Ein Schuldenschnitt soll die Verbindlichkeiten von fast einer halben Milliarde Euro auf rund die Hälfte verringern. Varta soll desweiteren von der Börse genommen werden; die Aktionäre damit ohne Entschädigung ausscheiden. Varta ist heute im Bereich von Mikro- und Haushaltsbatterien über kundenspezifische Lithium-Ionen Akkus, bis hin zu Haus- und Industriespeicheranlagen aktiv. Porsche übernimmt im Rahmen des Deals mehrheitlich Vartas Autobatterie-Tochtergesellschaft V4Drive Battery. Die Tochtergesellschaft produziert großformatige Lithium-Ionen-Zellen, die Porsche in seinen Elektrofahrzeugen einsetzen will.
Sylt Air geht an Padaviation Jetcharter
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Mit der Verbindung nach Sylt und Wyk auf Föhr fing alles an: An die lange Tradition der Seebäderflugdienste anknüpfend, wurde 1963 der Flugbetrieb der heutigen Sylt Air aufgenommen. Heute liegen die vier Hauptbereiche der Sylt Air beim Charter, dem Ground Handling, Rundflügen über Sylt und dem Linienbetrieb. Jetzt ging die Airline an ein anderes mittelständisches Familienunternehmen der Luftfahrtbranche, die Padaviation Jetcharter mit Hauptsitz am Flughafen Paderborn Lippstadt. Nach eigenen Angaben ein führender Anbieter von Business- und Privatflugreisen in Europa, führte PAD Aviation mit 40 Piloten und Mitarbeitern im vergangenen Jahr Flüge zu über 300 verschiedenen Flughäfen durch. Die Destination Sylt soll das Portfolio jetzt ergänzen. Sylt Air bleibt als Name bestehen; die Flüge sollen unter der Bezeichnung Sylt Air operated by PAD Aviation durchgeführt werden.
- Themenbereich Wer kauft wen auf DDW
- Die Gesamtliste aller Transaktionen mit umfassenden Details zu Käufern, Verkäufern und Unternehmen sind hier im Leserdienst von Die Deutsche Wirtschaft erhältlich
- Die Investorenliste DACH
Marktführender Investment-Datendienst für die deutsche Wirtschaft
Die hier analysierte Liste ist Teil der tetradischen Datenservices zum Investmentthema bei DDW, die die Informationsgrundlage für alle Aktivitäten und Bedarfe in diesem Segment bietet:
♦ Investoren: die Investoren-Liste DACH umfasst die Datenbank der 2.500 Investoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
♦ Investierte: die Datenbank Unternehmen in Investorenbesitz bietet die 2.446 wichtigsten deutschen Unternehmen in Investorenhand
♦ Aktivitäten: Portraits der laufenden Unternehmenstransaktionen, rückwirkend seit 2015, können im Datendienst Wer kauft wen bezogen werden
♦ Targets: Vielgenutztes Lösungstool zur Identifikation von Investitionszielen ist die Unternehmensliste Master-Datenbank.
Einen Gesamtüberblick über sämtliche Datenbankangebote gibt es auch > hier.
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