Wir schaffen das – mit unserer technologischen Kompetenz

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Reihe „Zeitenwende“ | In Sachen Klima und Klimafortschritt wird fast nur in Form von Panikmache berichtet, aber nicht über den Fortschritt, den wir gerade auch in Deutschland erzielen und in Zukunft verstärkt erzielen werden. Wir schaffen das – mit unserer technologischen Kompetenz.

In Sachen Klima und Klimafortschritt ist Panikmache angesagt. Sowohl neuerdings von den „Klimaktivisten“, die sich irgendwo festkleben und den Unmut der Bevölkerung auf sich ziehen– was vollkommen unnötig ist. Auch Fridays for Future hat sich überholt. Denn bei jedem – in der Bevölkerung, in Verbänden, in der Politik, in jeder Partei und in der Wirtschaft – ist das Bewusstsein für den Klimawandel angekommen.

Mein Eindruck ist: Es wird fast nur in Form von Panikmache berichtet, aber nicht über den Fortschritt, den wir gerade auch in Deutschland erzielen und in Zukunft verstärkt erzielen werden.

Die eigentlichen Denker: Ingenieure, Konstrukteure und Tüftler

Früher waren wir ein Land der Dichter und Denker. Zur Dichtung will ich mir kein Urteil erlauben, und bei den Denkern verhält es sich zweigleisig. Denker sind wir immer noch, wenngleich viele „Medien-Denker“ in die falsche Richtung denken oder fehlende Ahnung mit Haltung kompensieren. Die anderen Denker sind die aus Wirtschaft und Wissenschaft. Hier sind die eigentlichen Denker: Ingenieure, Konstrukteure und Tüftler, die uns zum Exportweltmeister gemacht haben und Deutschlands Zukunft, auch in der Wettbewerbsfähigkeit, stemmen. Darüber wird aber sehr selten berichtet.

„Der Klimawandel wird über Technologie in den nächsten 5 bis 20 Jahren bewältigt werden“

Zum Beispiel der deutsche Maschinen- und Anlagenbau. Ich kenne dieses Segment und die dort Tätigen aus meiner eigenen unternehmerischen Erfahrung als IT-Zulieferer und kann mir daher ein Urteil erlauben. Im Wesentlichen handelt es sich hier um eine weltweit einzigartige Ballung aus kundenorientierten und mittelständischen Fertigern, die in jedem Kundenauftrag – ob für eine Million, 200 Millionen oder mehr Euro Auftragssumme – ihre Innovationen einbringen und einbringen müssen. Und hier tut sich gerade in Sachen Klimaneutralität Gewaltiges.

Ich behaupte: Der Klimawandel wird über Technologie in den nächsten 5 bis 20 Jahren bewältigt werden. Aber nur, wenn man genügend Geduld hat, die Innovationskräfte freisetzt, und wir die Unternehmen nicht zuvor aus Deutschland vertrieben haben.

Ein Beispiel. Das zentrale Thema CO2 muss nicht nur in der täglichen Produktion und im Ausstoß reduziert, sondern CO2 muss auch aus der Atmosphäre herausgezogen werden, um die Klimaziele zu erreichen, bzw. schneller zu erreichen. Es gibt schon diese Technologien, um CO2 aus Luft zu ziehen. Im Moment noch minimalistisch und teuer, aber das wird sich auch ändern. Dafür werden zurzeit entsprechende Verfahren entwickelt, die in die Serienreife gehen werden.

Oder im Verkehrsbereich. Dort werden Hybridfahrzeuge entwickelt, die auch mit Synthetikkraftstoff betankt werden. Elektrofahrzeuge werden größere Batterien haben und entsprechend eine sehr große Reichweite haben. Die Speicher werden auch klein und leichter werden. Die in Zukunft noch auf den Straßen befindlichen Verbrenner werden synthetisch tanken können und CO2 auf annähernd null reduzieren.

Grüner Wasserstoff wird natürlich dort produziert werden können, wo die Sonne am häufigsten scheint, entweder in Südeuropa, in Nordafrika oder Indien. Damit wird man den Rest der Großmotoren in LKWs und Schiffen und auch in Flugzeugen betreiben können.

Grund für Mut für die Zukunft

Einen vergleichbaren rationalen, nicht panischen Blick kann man auch auf die geopolitischen Herausforderungen werfen, konkret: China. Dass unsere Unternehmen ein Stück vom wirtschaftlichen Kuchen in China erzielen möchten, ist nur verständlich und für die Exportnation Deutschland notwendig. Das war auch mit Amerika so. Deswegen wurden Automobilfertigungen in den USA gebaut, um im Zielmarkt zu produzieren.

Natürlich müssen wir aus den Erfahrungen des Ukraine-Krieges und der Gasproblematik lernen und versuchen, gemeinsam mit Amerika und anderen Partnern ein neues Europa zu entwickeln, das auch in den Logistikketten Pufferproduktionen aufbaut, um in Zukunft die Abhängigkeit von China zu reduzieren und trotzdem mit China zusammenzuarbeiten.

Wir als Deutschland müssen dazu beitragen, dass die wirtschaftliche Welt nicht gegeneinander aufgebracht wird, sondern die Wachstumschancen in allen Industrie- und Entwicklungsländern ergriffen werden. Gerade mit unserer technologischen Stärke, mit unseren Großunternehmen und Familienunternehmen, haben wir gute Voraussetzungen, vor Ort Produktion und Knowhow mit den Rohstoffen zu verbinden, so dass auch Entwicklungsländer eine Chance bekommen. Das erfordert von der Politik aber strategisches Denken statt moralischer Überheblichkeit.

Würden die Medien über diese Zusammenhänge ausgewogener berichten und nicht nur in einschlägigen Zeitschriften ihr fachkundiges Publikum ansprechen, sondern gemeinsam mit der Politik jedem Mitbürger die Zukunft verständlich erklären, dann wäre die Panikmache um das Thema Klima schon deutlich reduziert. Wir würden wieder den Mut für die Zukunft finden, der uns abhanden gekommen scheint.

Denn: Wir schaffen das – mit unserer technologischen Kompetenz.

Manfred Deues  ist stellvertr. Aufsichtsratsvorsitzender der ams.Solution AG mit Hauptsitz in Kaarst. Er ist zudem Präsident des ife – Netzwerk für Einzelfertiger und Europäischer Wirtschaftssenator (EWS).

Bisher in der Reihe „Zeitenwende“ erschienen:

 

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