Das sind die Veränderungen im Ranking der größten Familienunternehmen

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Im Ranking der größten Familienunternehmen von DDW ist auch im September Bewegung. 131 Unternehmen schafften es im Ranking Plätze gut zu machen. Mit 28 Unternehmen gibt es einige neue Mitglieder im Top-1.000-Ranking.

Unverändert in ihren Platzierungen blieben 67 Unternehmen. Dagegen stehen 774 Unternehmen, die Platzeinbußen hinnehmen mussten.

Insgesamt bleibt die Geschäftsentwicklung der deutschen Familienunternehmen – noch – auf breiter Front positiv: 83 Prozent der Unternehmen konnten 2018 ihren Umsatz gegenüber 2017 steigern. Der Gesamtumsatz der im DDW-Ranking erfassten 1.000 größten Familienunternehmen steigerte sich in der September-Version damit, sowie durch Neurecherchen, erneut. Er beträgt jetzt zwei (Vorversion: 1,88) Billionen Euro. Die weltweite Beschäftigtenzahl bleibt bei 7,45 Millionen.

Der Einstiegswert auf Platz 1.000 liegt mittlerweile bei 262 Millionen Euro. Er gehört aktuell der Bremer Firmengruppe Enno Roggemann, einem Holzimporteur und Großhändler. Unverändert hingegen ist natürlich die Nummer 1 mit dem mit Abstand größten deutschen Familienunternehmen, Volkswagen, und 236 Milliarden Euro Jahresumsatz. 255 Familienunternehmen (zuvor 252) sind Umsatzmilliardäre.

Ein aktuelles Matching der neu auf DDW erschienenen Liste der 1.000 wichtigsten deutschen Weltmarktführer mit den Top-Familienunternehmen hat zudem ergeben, dass rund ein Drittel der 1.000 größten Familienunternehmen zugleich Weltmarktführer sind (hier zum Beitrag).

Die Neueinsteiger

28 Unternehmen konnten von der DDW-Rankingredaktion neu recherchiert, neu bewertet oder mit aktuellen Umsatzzahlen erfasst werden, die damit im September in das Ranking Top-1.000 eintreten konnten.

Rund zehn Prozent aller Mitarbeiter bei Kurtz Ersa sind im Bereich Forschung & Entwicklung tätig (Bild: Unternehmen)

Vom Schmiedehammer zu smarten Maschinenbaulösungen: Zu den kontinuierlich auf dem Wachstumsweg befindlichen Unternehmen gehört der Kurtz Ersa Konzern aus dem bayrischen Kreuzwertheim. Das Familienunternehmen hat in den vergangenen zehn Jahren seinen Umsatz verdreifacht und findet sich mit 275 Millionen Euro Umsatz jetzt neu im Ranking auf Rang 955. Damit dieses Wachstum effizient gestaltet werden konnte, hat das Unternehmen alle Prozesse stringent auf das Kerngeschäft, den Maschinenbau, ausgerichtet. Mit drei Business-Segmenten produziert das Unternehmen Systeme für die Elektronikfertigung, Gießerei- und Schaumstoffmaschinen sowie Automatisierungslösungen rund ums Handling für die Elektronikproduktion. Wie qualitätsbewusst das Unternehmen arbeitet, zeigt auch die allererste Produktionsanlage, die auf das Jahr 1779 zurückgeht: ein mit Wasserkraft angetriebener Schmiedehammer. Der ist immer noch aktiv – wenn auch als historisches Industriedenkmal.

Bereits Firmengründer Eduard Vossloh stellte für die Königlich Preußische Eisenbahn Federringe für die Schienenbefestigung her. Karl Vossloh entwickelte 1927 den „Hochspannenden Federring“; Prof. Hermann Meier 1967 die Spannklemme zur Schienenbefestigung (Bild: Unternehmen)

Bahntechnik aus Nordrhein-Westfalen: Neu bewertet wurde von der DDW-Rankingredaktion die Einordnung der Werdohler Vossloh AG: bislang war diese zusammen mit Knorr-Bremse dem Münchener Unternehmer und Hauptaktionär beider Unternehmen, Heinz Hermann Thiele, zugeordnet. Schon in der August-Ausgabe der M&A Deals von DDW war der Bahntechnik-Konzern Thema. Die Veräußerung der Sparte Locomotives an Zhuzhou Locomotive, einem Tochterunternehmen der China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC), eröffnet nunmehr den Chinesen Zugang zum deutschen Bahnmarkt. Locomotives war das letzte verbliebene von ursprünglich drei Geschäftsfeldern des Bereichs Transportation, das Vossloh seit der Entscheidung zur strategischen Ausrichtung auf die Bahninfrastruktur veräußert hat. Die Vossloh AG findet sich mit einem Umsatz von 865 Millionen Euro neu im Ranking auf Rang 284.

 

Die Top-10 der Neueinsteiger im Ranking der 1.000 größten Familienunternehmen

  1. Vossloh AG (Werdohl) neu auf Rang 284
  2. C. Hafner GmbH + Co. KG (Pforzheim) neu auf Rang 364
  3. Wilhelm Böllhoff GmbH & Co. KG (Bielefeld) neu auf Rang 421
  4. Erndtebrücker Eisenwerk GmbH & Co. KG (Erndtebrück) neu auf Rang 471
  5. F. E. R. fischer Edelstahlrohre GmbH (Achern) neu auf Rang 496
  6. Vector Informatik GmbH (Stuttgart) neu auf Rang 503
  7. Motel One GmbH (München) neu auf Rang 560
  8. Zapp AG (Ratingen) neu auf Rang 683
  9. Kessler & Co. GmbH & Co. KG (Abtsgmünd) neu auf Rang 685
  10. Kopf Holding GmbH (Kirchheim unter Teck) neu auf Rang 734

Die größten Familienunternehmen als Excel-Liste im DDW-Leserservice
Das DDW-Ranking erfasst und analysiert in einem permanenten Prozess Deutschlands größte Unternehmen in mehrheitlichem privaten Inhaberbesitz und gilt als Goldstandard unter den B2B-Datenbanken. Das vollständige Unternehmensranking mit den insgesamt 2.000 größten Familienunternehmen und allen detaillierten Unternehmensinformationen kann im DDW-Leserdienst als Excel-Liste bezogen werden: Bestellmöglichkeit des Rankings

Die Ranggewinner

Wanzl bietet in Zukunft nicht mehr nur Einkaufswagen an, wenngleich man in diesem Bereich Weltmarktführer ist (Bild: Unternehmen)

Von Einkaufswagen zu Selbstscanner-Kassen: Für 131 Unternehmen ging es aufwärts im aktuellen Ranking, so auch für die Wanzl Metallwarenfabrik GmbH aus Leipheim (Bayern). Jeder zweite Einkaufswagen weltweit stammt aus dem Familienunternehmen. Das sorgte für einen Umsatzanstieg auf 725 Millionen Euro – und Rang 362 im Ranking. Und doch ruht sich das Unternehmen nicht aus: Man entwickelt mittlerweile auch Systeme für kassenlose Läden. Logistikwagen und kompletter Ladenbau runden das Angebot ab.

Die Drille PD 12 von Horsch war die erste pneumatische Sämaschine mit mehr als zehn Metern Arbeitsbreite. (Bild: Unternehmen)

Starkes Wachstum mit Landmaschinen: Auch die Horsch Maschinen GmbH aus Schwandorf brilliert auf Weltmärkten. Mit einer Exportquote von konstant 81 Prozent ist ihr Fokus klar auf Kunden im Ausland gerichtet, wobei auch der Umsatz in Deutschland gestiegen ist. Mit 402 Millionen Euro konnte das niedersächsische Unternehmen den höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte erzielen. Das bringt im Ranking 198 Plätze auf Rang 663.

Die Top-10 der Ranggewinner

  1. Fricke-Gruppe (Heeslingen): um 226 Plätze auf Rang 349
  2. Diringer & Scheidel Unternehmensgruppe (Mannheim): um 208 Plätze auf Rang 530
  3. Horsch Maschinen GmbH (Schwandorf): um 198 Plätze auf Rang 663
  4. Molkerei Gropper GmbH & Co. KG (Bissingen): um 169 Plätze auf Rang 412
  5. Franz Xaver Meiller Fahrzeug- und Maschinenfabrik GmbH & Co KG (München): um 161 Plätze auf Rang 786
  6. DFH Deutsche Fertighaus Holding AG (Simmern): um 156 Plätze auf Rang 441
  7. Arnold & Richter Cine Technik GmbH & Co. Betriebs KG (München): um 154 Plätze auf Rang 579
  8. Wanzl Metallwarenfabrik GmbH (Leipheim): um 146 Plätze auf Rang 362
  9. Karl Mayer Holding GmbH & Co. KG (Obertshausen): um 146 Plätze auf Rang 424
  10. Allgaier Werke GmbH (Uhingen): um 130 Plätze auf Rang 572

 

Die Rangverlierer

Wo manche Unternehmen in einem Ranking steigen, müssen andere ihre Plätze räumen. Das betrifft in der September-Version 774 Unternehmen. Platzverluste können sich auch ergeben, wenn Unternehmen durch die DDW-Rankingredaktion neu bewertet werden.

Die Top-10-Rangverlierer

  1. GEFO Gesellschaft für Oeltransporte mbH (Hamburg): um -238 auf Rang 968
  2. BRODOS AG (Baiersdorf): um -204 auf Rang 735
  3. Fritzmeier Gruppe (Großhelfendorf): um -198 auf Rang 673
  4. Katjes-Fassin-Gruppe (Emmerich am Rhein): um -190 auf Rang 858
  5. MAX Automation AG (Düsseldorf): um -174 auf Rang 946
  6. Loesche GmbH (Düsseldorf): um -139 auf Rang 771
  7. Monolith International GmbH (Herrenberg): um -126 auf Rang 881
  8. Gabor Shoes AG (Rosenheim): um -118 auf Rang 793
  9. Maritim Hotelgesellschaft mbH (Bad Salzuflen): um -114 auf Rang 699
  10. Focke & Co. Gruppe (Verden (Aller)): um -78 auf Rang 656

So sieht es bei den weiteren Platzierungen aus
Die vorliegenden Analysen beziehen sich auf die 1.000 größten Familienunternehmen des DDW-Rankings. In den erweiterten und im DDW-Leserdienst erhältlichen Versionen werden zudem die 2.000 und 5.000 größten Familienunternehmen bereitgestellt. Hier die Änderungen in diesen Versionen:
Top-2.000: 67 Neueinstiege | 157 Ranggewinner | 1.708 Rangverlierer | 68 unverändert | aktueller Einstiegswert: 120 Mio. Euro
Top-5.000 („Who is Who“): 348 Neueinstiege | 285 Ranggewinner | 4.299 Rangverlierer | 68 unverändert | aktueller Einstiegswert: 50 Mio. Euro

 

Veränderungen in der Top-100

Die Top-100 der Familienunternehmen ist aufgrund des hohen Umsatzspektrums traditionell eine weitgehend exklusive Gruppe, der auch im September keine neuen Mitglieder beitreten konnten. Der Großteil der Unternehmen (64) bleibt auf ihren Plätzen unverändert; 32 Unternehmen sinken.

Nur drei Unternehmen in den Top-100 konnten ihre Platzierungen verbessern. Dazu zählt die Münchner Beteiligungsgesellschaft AURELIUS (von Rang 76 auf 66). Obwohl börsennotiert, fällt Aurelius nach den Regularien des DDW-Familienunternehmer-Rankings in die Rangliste, weil die beiden Gründer Dirk Markus und Gert Purkert nach wie vor einen maßgeblichen Einfluss haben. Aurelius ist weltweit aktiv und hält, neben dem Immobilien- und Beteiligungsgeschäft, eine Vielzahl von Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Chemie, Business Services, Konsumgüter, Food & Beverage sowie Telekommunikation, Media & Technology. Der Konzernumsatz stieg zuletzt auf 3,4 Milliarden Euro – und das, obwohl Aurelius eines der 15 jüngsten Unternehmen im Ranking ist (Gründungsjahr 2016). Außerdem stieg die REMONDIS-GRUPPE von 32 auf 30 sowie Vaillant von Platz 100 auf 99.

Die aktuelle Top-10 der umsatzstärksten deutschen Familienunternehmen:

  1. Volkswagen AG (Umsatz 235,8 Mrd. Euro)
  2. Schwarz Gruppe (Umsatz 104,3 Mrd. Euro)
  3. BMW GROUP (Umsatz 97,5 Mrd. Euro)
  4. Aldi Discounter (Nord+Süd) (Umsatz 87,71 Mrd. Euro)
  5. Robert Bosch GmbH (Umsatz 77,9 Mrd. Euro)
  6. Continental AG (Umsatz 44,4 Mrd. Euro)
  7. Metro AG (Umsatz 36,5 Mrd. Euro)
  8. Fresenius Gruppe (Umsatz 33,5 Mrd. Euro)
  9. Merckle Gruppe (Umsatz 26,1 Mrd. Euro)
  10. Heraeus Holding GmbH (Umsatz 21,8 Mrd. Euro)

Das Ranking der 100 größten Familienunternehmen finden Sie hier.

 

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