
Die Unternehmensverkäufe im Oktober
Faurecia übernimmt auch die zweite Hälfte von SAS, die Lutz-Gruppe eine Hälfte von tejo und Roller, und Matratzen Concord geht an Asiaten. Die Unternehmensverkäufe in Deutschland im Oktober.
26 Unternehmenskäufe hat der DDW-Deal-Dienst “Wer kauft wen” im Oktober 2019 registriert. Familienunternehmen waren mit sieben Käufen am aktivsten, fünf mal schlugen Konzerne zu und vier Transaktionen gingen von Investoren aus. Insgesamt 14 der 26 Unternehmenskäufe gingen an ausländische Erwerber.
Mit je vier Käufen waren Maschinenbauunternehmen sowie Einrichtungshäuser am gefragtesten. Je drei Verkäufe betrafen Elektro- und Medizintechnikunternehmen sowie solche aus dem Bereich Medien und Agenturen. Es folgen Automotive und Logistik mit je zwei Transaktionen.
Vier der 26 Unternehmensverkäufe im Detail:

Lutz wird noch mehr XXXL: Der österreichische Möbelhaus-Riese XXXLutz kauft – die Genehmigung der Wettbewerbsprüfer vorausgesetzt – bei der fünftgrößten deutschen Möbelhausgruppe, Tessner, ein. 50 Prozent werden von den Ketten Roller sowie Tejo/Schulenburg in Deutschland übernommen. 1,4 Milliarden Euro haben beide Möbelketten zuletzt umgesetzt. XXXLutz festigt damit seine Position als drittgrößter Möbelhändler weltweit (4,4 Milliarden Euro Umsatz). Erst letztes Jahr hatte Lutz die deutsche Möbelhauskette Poco übernommen.
Weg mit Verlust: Die Münchner Beteiligungsgesellschaft Radial Capital Partners (RCP) kauft den Geschäftsbereich Powertech vom Bremsenhersteller Knorr-Bremse. Das Unternehmen bietet elektrische Energieversorgungssysteme für den Schienenverkehr und die Industrie an. Das Geschäft war indes defizitär: Bei 90 Millionen Euro wurde 2018 ein operativer Verlust von rund 19 Millionen Euro verbucht. Entsprechend sei der Kaufpreis negativ gewesen.

Faurecia übernimmt die Conti-Anteile an SAS: Der französische Autozulieferer übernimmt damit das bisherige Joint-Venture komplett. SAS entwickelt und produziert Innenraummodule für die Automobilindustrie und soll damit in diesem Jahr rund 700 Millionen Euro umsetzen. Der Kaufpreis für den 50-prozentigen Conti-Anteil beträgt 225 Millionen Euro. Für den Continental-Konzern steht der Verkauf im Kontext eines grundsätzlichen Umstrukturierungsprogramms, mit dem der Automobilzulieferer (aktuell Platz 6 im Ranking der größten deutschen Familienunternehmen) auf die Veränderungen im Automobilbereich reagiert.
Niederländisch-asiatischer Matratzenwechsel: Der Kölner Händler Matratzen Concord wird vom asiatischen Investor Magical Honour Limited übernommen. Das Geschäft der Kette lief zuletzt schlecht. Der Umsatz sank 2018 auf 224 Millionen Euro, 170 Läden wurden seit 2017 geschlossen. Das war wohl zuviel für den bisherigen Eigentümer, den niederländischen Matratzenkonzern Beter Bed Holding. Matratzen Concord wurde 1981 in Köln gegründet und betreibt über 1.000 Filialen im DACH-Raum. Mehr und mehr verändert aber auch in diesem Segment der Onlinehandel die Branche.
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Bild ganz oben: Dieter Bohlen wirbt für Roller. Das Unternehmen gehört jetzt zu 50 Prozent der österreichischen XXXLutz-Gruppe (Bild: Unternehmen)
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