Seid mutig und steht zur Mitte

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Ich vermisse heute vor allen Dingen eins – die Mitte unseres Landes, die ihre Stimme erhebt. Ich würde mir bei der CDU und der FDP Politiker mit Rückgrat wünschen, die bereit sind, die Führung des Landes zu übernehmen und klar Stellung zu beziehen. Hierfür braucht die Politik aber auch unsere Unterstützung als Unternehmer. Auch wir müssen mutig sein! Meinungsbeitrag von Kathrin de Blois

Jung und Mutig – das ist der # der aktuellen Kampagne der Jungen Unternehmer und das sind wohl auch die beiden Eigenschaften, die wir als Unternehmer derzeit am meisten brauchen!

Seit über 70 Jahren steht unser Verband für die Werte Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung.

Unsere Werte haben in der letzten Zeit deutlich gelitten

Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ich habe das Gefühl, dass diese Werte in der letzten Zeit deutlich gelitten haben. In unserer Gesellschaft werden immer extremere Ausrichtungen spürbar – seien es linke oder rechte Tendenzen. Dies wird besonders durch die sozialen Medien befeuert, in denen jeder gesichts- und identitätslos die eigene Meinung äußert und viele sich gegenseitig an extremen Anschauungen überbieten.

Leider finden wir diesen Schlagabtausch auch in der Politik wieder. Die Grünen, die Linke und die SPD liefern sich ein Wettrennen um die meisten Vorschriften und Verbote. Sei es zu Themen wie zum Beispiel Umwelt mit der Beschränkung des Verkehrs bzw. der CO2-Steuer. Oder dem Thema Eigentum, dass durch Mietendeckel und ähnliche Maßnahmen attackiert wird. Auf der anderen Seite versucht die AfD mit teilweise menschenverachtenden Parolen neue Wähler zu gewinnen.

Anscheinend haben wir Deutschen es aktuell verlernt, vernünftig miteinander zu diskutieren und vor allen Dingen die Meinung des anderen zu respektieren. Durch Shit Storms und schwarz/weiß Gerede, werden andere Meinungen, die nicht der produzierten vorherrschenden Mehrheit entsprechen, verunglimpft.

Vor lauter Beschäftigung mit den eigenen Zielen und innerparteilichen Machtspielen, wird die Umsetzung von Maßnahmen vollkommen vergessen.

Leider führen all diese Verhaltensweisen zu viel Verunsicherung, Verboten und Panik anstatt dass über vernünftige Lösungen diskutiert wird. Vor lauter Beschäftigung mit den eigenen Zielen und innerparteilichen Machtspielen, wird die Umsetzung von Maßnahmen vollkommen vergessen. Das hat dazu geführt, dass unsere Wettbewerbsfähigkeit stark gesunken ist. Wir sind im internationalen Vergleich stark zurückgefallen – Deutschland ist um ganze vier Plätze abgerutscht, so das Ranking des WEF (Weltwirtschaftsforum). Wir waren noch im letzten Jahr die drittbesten in der Welt. Aber aktuell rangieren wir nur noch auf dem siebten Platz.

Auch bei uns jungen Unternehmern ist eine gewisse Unsicherheit in Bezug auf die Übernahme oder Gründung von Unternehmen spürbar. Konnten sich im Jahr 2000 noch 50% der Deutschen vorstellen ein Unternehmen zu gründen, sind es 2019 nur noch knapp 25%. Dies liegt nicht zuletzt an dem schlechten Bild, dass in der Öffentlichkeit von uns Unternehmern kursiert.

Bei diesen Entwicklungen vermisse ich vor allen Dingen eins – die Mitte unseres Landes, die ihre Stimme erhebt. Dabei ist diese politische Mitte sehr viel größer als die ganzen extremen Randbewegungen.

Ich würde mir bei der CDU und der FDP Politiker mit Rückgrat wünschen, die bereit sind, die Führung des Landes zu übernehmen und klar Stellung zu beziehen. Hierfür bedarf es sehr viel Mut – gerade bei unangenehmen Themen. Aber ich glaube, dass aufgrund der fehlenden Führung – der fehlenden klaren Positionierung in der Mitte, sich die Unsicherheit unter den Menschen weiter breitmacht.

Hierfür braucht die Politik aber auch unsere Unterstützung als Unternehmer. Auch wir sollten klar Stellung beziehen und diese auch kundtun. Auch wir müssen mutig sein!

Appell an alle Unternehmer

Was wir wieder finden müssen ist ein gesundes Maß, ein gesundes Verhältnis zu unserer Umwelt, zur Meinung anderer, zum Wirtschaften, zu neuen Ideen und zuletzt vor allen Dingen auch zu uns selber.

Dann, und nur dann, ist es uns möglich uns in Deutschland wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Unser Innovationspotential, unsere Produktivität und unsere Leidenschaft. Wenn wir es schaffen, ein bisschen mehr Zufriedenheit und Zusammenhalt zu erwirken, dann brauchen wir uns hinter keinem Land dieser Welt zu verstecken.

Darum richte ich mich heute in einem Appell an alle Unternehmer:

Seid mutig und steht zur Mitte.

Seid mutig und steht zu Euren Werten.

Seid mutig und seid Unternehmer.

Seid einfach etwas öfter # jung und mutig.

Kathrin de Blois ist Familienunternehmerin der zweiten Generation aus Mönchengladbach und im Vorstand des Verbandes Die Jungen Unternehmer im Regionalkreis Niederrhein

3 Antworten zu “Seid mutig und steht zur Mitte”

  1. „Auf der anderen Seite versucht die AfD mit teilweise menschenverachtenden Parolen neue Wähler zu gewinnen.

    Anscheinend haben wir Deutschen es aktuell verlernt, vernünftig miteinander zu diskutieren und vor allen Dingen die Meinung des anderen zu respektieren. Durch Shit Storms und schwarz/weiß Gerede, werden andere Meinungen, die nicht der produzierten vorherrschenden Mehrheit entsprechen, verunglimpft.“
    Tja, und hier widerspricht die gute Frau sich gleich mal selbst. Einfach nur peinlich.

  2. Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen. Dieses schablonenhafte Herabwürdigen einer demokratisch legitimierten Alternative befördert doch gerade den Spaltpilz unserer Gesellschaft, den Frau de Blois beklagt. In Wahrheit betreibt man damit das Geschäft jener, die die Mitte immer mehr moralisch in Zwangshaft nehmen und nach links verschieben.
    Dies sage ich als jemand, der noch nicht einmal die AfD wählt.

  3. Jeder, der Mandatsträger aus CDU und FDP näher kennt, kann ja mal nachfragen (oder weiß bereits), wie groß dort die Lust zum Aussprechen „unangenehmer Wahrheiten“ ist. Nämlich praktisch Null, weil sie ziemlich direkt zum Ende der politischen Berufskarriere führt. Das habe ich im Vertrauen genau so von befreundeten Politkern gesagt bekommen.
    Im Prinzip hat die Unternehmerin ja Recht. Aber würde sie denn die „unangenehmen Wahrheiten“, die sie hier andeutet, denn selbst aussprechen?

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