Starkes Auf und Ab: Viel Bewegung im Familienunternehmen-Ranking

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38 Neueinsteiger in den Top-1.000 der Familienunternehmen – und sogar 60 bei den Top-5.000: Es ist viel Bewegung im Ranking der größten deutschen Unternehmen in Familienhand. Hier die Veränderungen.

Wie macht sich die besorgniserregende Gesamtentwicklung der deutschen Wirtschaft bei seinen Flaggschiffen, den Familienunternehmen, bemerkbar? Aufschluss gibt das Ranking der umsatzstärksten Unternehmen dieses Typus: Top-1.000 von DDW.

Jetzt ist es neu erschienen, mit diesen Ergebnissen:

  • Viel Bewegung innerhalb des Rankings: 38 Unternehmen stiegen mit der neuen Version des Rankings neu in die Top-1.000 auf, 772 fielen, 215 stiegen in ihren Platzierungen. 25 Unternehmen konnten ihre Platzierung unverändert belassen
  • Letztjährige Umsätze im leichten Plus: Bezogen auf die bislang vorliegenden Umsatzzahlen 2024 machten die Top-1.000-Familienunternehmen ein Plus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
  • Die knappe Mehrzahl konnte wachsen: 57 Prozent dieser Unternehmen konnten ihren Umsatz steigern, bei 43 Prozent sanken die Umsatzahlen 2024 gegenüber 2023.

260 Millionen Euro Umsatz bedarf es aktuell zum Eintritt in die Top-1.000.

Insgesamt repräsentieren die Spitzen der deutschen Familienunternehmer-Landschaft nunmehr einen weltweiten Umsatz von 2,28 Billionen Euro sowie 7,75 Millionen Arbeitsplätze.

Auch in erweiterten Rankings herrscht Dynamik

Bei den ebenfalls im DDW-Leserdienst erhältlichen weiterer Rankingversionen stellen sich die Veränderungen so dar:

Die aktuelle Top-100 sowie Analysen finden sich auch auf der zentralen Rankingseite.

Hier die Details und Top-Veränderungen:

Die Neueinsteiger

Die zehn höchsten Neueinsteiger in das Ranking der 1.000 größten Familienunternehmen

“Auf solidem Fundament”, so beschreibt die Unternehmensgruppe Bachl aus Röhrnbach in Niederbayern treffend mehrdeutig seine Firmenphilosophie. Denn seit 99 Jahren produziert und liefert man verschiedene Baustoffe und -elemente für den Hoch- und Tiefbau. Zusammen mit mehr als einem Dutzend Tochterfirmen und Niederlassungen in Deutschland und Europa ist man heute in den Feldern Baudienstleistungen, Betonwerke, Granitwerk, Dämmstoffe, Folien und Verpackung sowie Fenster und Türen tätig. Einen starken Fokus setzt das traditionsreiche Familienunternehmen auf das Thema Nachhaltigkeit und hat dazu im Juni erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt. Im Bild: CEO Michael Küblbeck mit Adela Lankl, Leitung Nachhaltigkeit und Managementsysteme (Bild: Unternehmen). Mit 754 Millionen Euro Umsatz (2023) kommt man auf Rang 390 im neuen Top-1.000-Ranking.
  1. Axel Springer SE (Berlin) neu auf Rang 80 (ist nach Teilung vom Investor wieder Familienunternehmen)
  2. Matthäi Bauunternehmen GmbH & Co.KG (Verden, Aller) neu auf Rang 291
  3. Kehr Holdermann GmbH & Co. KG (Dessau-Roßlau) neu auf Rang 367
  4. Karl Bachl GmbH & Co. KG (Röhrnbach) neu auf Rang 390
  5. Oskar Böttcher GmbH & Co. KG (Berlin) neu auf Rang 499
  6. CureVac AG (Tübingen) neu auf Rang 536
  7. Verlag Lensing-Wolff GmbH & Co.KG (Dortmund) neu auf Rang 561
  8. TimePartner Personalmanagement GmbH (Hamburg) neu auf Rang 568
  9. KWS Kieler Wach- und Sicherheits gesellschaft GmbH & Co. KG (Kiel) neu auf Rang 582
  10. Baerlocher GmbH (Unterschleißheim) neu auf Rang 587

Die Ranggewinner

215 Unternehmen konnten sich im aktuellen Ranking in ihren Platzierungen verbessern. Hier die Top-10 mit den höchsten Rangveränderungen.

“Wir sind Handwerker – aus Leidenschaft und Überzeugung”, mit diesem selbstbewussten Claim schafft die Unternehmensgruppe Heinrich Schmid aus Reutlingen Mannschaftsfeeling bei seinen mittlerweile über 7.000 bestens ausgebildeten Malern, Ausbauern und Dienstleistern. Dass diese Handwerkskräfte benötigt werden, zeigt der beeindruckende Erfolgsweg des Unternehmens auf zuletzt 853,6 Millionen Euro Umsatz – das ist Rang 379 im neuen Ranking. Mit rund 200 Standorten in Deutschland und Europa hat die Familie eine der größten Unternehmensgruppen im Handwerk geschaffen. 2011 übergab Carl-Heiner Schmid seine Gesellschafteranteile an seine Söhne Heinrich, Max und Carlo. Alle drei haben ihre Lehre und den Meisterbrief innerhalb der Unternehmensgruppe abgelegt. Heinrich als Maler und Lackierer, Max als Trockenbauer und Carlo als Stuckateur (Bild: Unternehmen)
    1. Getränke Ahlers GmbH (Achim): Um 489 Ränge auf Platz 500
    2. AUTODOC SE (Berlin): Um 423 Ränge auf Platz 216
    3. ROLAND MILLS UNITED GmbH & Co. KG (Bremen): Um 349 Ränge auf Platz 545
    4. MOSOLF SE & Co. KG (Kirchheim unter Teck): Um 333 Ränge auf Platz 436
    5. Heinrich Schmid Systemhaus GmbH (Reutlingen): Um 320 Ränge auf Platz 379
    6. FLYERALARM GmbH (Würzburg): Um 310 Ränge auf Platz 606
    7. Neuenhauser Gruppe SE & Co. KGaA (Neuenhaus): Um 281 Ränge auf Platz 581
    8. Adalbert Zajadacz GmbH (Neu Wulmstorf): Um 281 Ränge auf Platz 638
    9. medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate m.b.H. (Wedel): Um 279 Ränge auf Platz 501
    10. Develey Senf & Feinkostfabrik GmbH (Unterhaching): Um 272 Ränge auf Platz 387

Top-Familienunternehmer hautnah
Gleich zu drei bedeutenden Familienunternehmer-Treffen sind DDW-Leser auch in diesem Jahr eingeladen.
Am 10.-12. September treffen sich in Seeon rund 100 mittelständische Unternehmer zum abgeschiedenen Austausch beim 22. Internationalen Markenkolloquium. Einblicke gewähren u.a. Richard von Herman, GF der W. Neudorff GmbH KG (Rang 2.177) und Christina Thurner, Aufsichtsrätin der Loxxess AG (Rang 867). Teilnahmeanfragen (nur Unternehmer) an ichbin@die-deutsche-wirtschaft.de.
Am 24. und 25. September laden wir zur MyWay, nach Berlin, dem Strategiegipfel der Familienunternehmen, wo DDW ein Familienunternehmer-Panel abhalten wird. Zu erleben auf der MyWay sind u.a. Dr. Simone Bagel-Trah, Aufsichtsrats-Vorsitzende von Henkel (Rang 11), Dr. Anne-Marie Großmann, Geschäftsführerin der Georgsmarienhütte (Rang  124) und Philip Harting, CEO der HARTING Technologiegruppe (Rang 270). Anmeldungen mit Rabatt-Code DDW30_MYWAY2025 hier.
Eine traditionell hohe Dichte von Familienunternehmern aus ganz Deutschland wird es auch beim großen Festakt Innovator des Jahres am 14. November in Berlin geben, wo letztjährig u.a. Dirk Roßmann (Rang 20) zu erleben war. Viele weitere Veranstaltungen runden das Programm der Deutschen Innovationswoche ab. Anmeldung zum Frühbucher-Bonus hier.

Die Rangverlierer

Wo manche Unternehmen in einem Ranking steigen, müssen andere ihre Plätze räumen. Das betrifft in der aktuellen Version 772 Unternehmen. Dennoch hat ein Rangverlust nicht immer etwas mit sinkenden Umsätzen zu tun. Platzverluste können sich auch ergeben, weil andere Unternehmen vorbeiziehen oder Unternehmen nach bisherigen Schätzungen durch die DDW-Rankingredaktion neu bewertet wurden.

Die Top-10-Rangverlierer

  1. CENTROTEC SE (Brilon): Um -406 Ränge auf Platz 825
  2. TechniSat Digital GmbH (Daun): Um -400 Ränge auf Platz 864
  3. beeline GmbH (Köln): Um -347 Ränge auf Platz 795
  4. Kajo Neukirchen GmbH (Eschborn): Um -331 Ränge auf Platz 780
  5. Beurer GmbH (Ulm): Um -229 Ränge auf Platz 866
  6. Hansa-Heemann AG (Rellingen): Um -205 Ränge auf Platz 999
  7. Oechsler AG (Ansbach): Um -195 Ränge auf Platz 915
  8. Delticom AG (Sehnde): Um -174 Ränge auf Platz 597
  9. Pilz GmbH & Co. KG (Ostfildern): Um -170 Ränge auf Platz 787

Veränderungen in der Top-100

Was tat sich in der Spitzengruppe? 53 Unternehmen in den Top-100 konnten ihre Platzierungen verbessern; drei Unternehmen stiegen neu bzw. erneut in die Spitzengruppe der Top-100 auf: Axel Springer SE, KIRCHHOFF Gruppe und Mubea.

“We Move Future” sagt die KIRCHHOFF Gruppe von sich. Und in der Tat: Was 1785 mit der Herstellung von Nähnadeln in Iserlohn gegründet wurde, hat sich bis heute zu einem global agierenden Automobilzulieferer in vier Geschäftsfeldern entwickelt. Trotz eines schwierigen Marktumfeldes konnte das Familienunternehmen seinen beeindruckenden Unternehmenserfolg auch 2024 fortsetzen: Alleine von 2022 stieg der Umsatz von 2,5 auf heute 3,3 Milliarden Euro. Damit stieß man im aktuellen Ranking mit Rang 97 in die Top-100. Den nachhaltigen Weg in die Zukunft sieht die Unternehmensleitung rund um die Brüder Arndt, Johannes und Wolfgang Kirchhoff im Einklang aus Ökologie, sozialer Verantwortung und Wirtschaft. Ganz konkret auf Produktions- und Produktebene zeigt sich dies in den Bereichen Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft, in denen das Unternehmen Innovationen vorantreibt. (Bild: Unternehmen)

Die Top-10-Rangverbesserungen in den Top-100

  1. Mubea-Gruppe (Attendorn): Um 15 Ränge auf Platz 86
  2. Gebr. Heinemann SE & Co. KG (Hamburg): Um 14 Ränge auf Platz 72
  3. Krones AG (Neutraubling): Um 8 Ränge auf Platz 55
  4. KIRCHHOFF Gruppe (Iserlohn): Um 8 Ränge auf Platz 97
  5. Dirk Rossmann GmbH (Burgwedel): Um 5 Ränge auf Platz 20
  6. InterSnack Gruppe (Düsseldorf): Um 5 Ränge auf Platz 69
  7. United Internet AG (Montabaur): Um 4 Ränge auf Platz 44
  8. Asklepios Gruppe (Hamburg): Um 4 Ränge auf Platz 52
  9. Andreas Stihl AG & Co. KG (Waiblingen): Um 4 Ränge auf Platz 54
  10. Dürr AG (Bietigheim-Bissingen): Um 4 Ränge auf Platz 62

Die größten Familienunternehmen als Excel-Liste im DDW-Leserservice
Das DDW-Ranking erfasst und analysiert in einem permanenten Prozess Deutschlands größte Unternehmen in mehrheitlichem privaten Inhaberbesitz.
Als Excel-Liste mit allen detaillierten Unternehmensinformationen kann die Datenbank hier bezogen werden

Die neuen Top-10

Selten genug: Aber auch bei den zehn Top-Platzierten hat sich viel getan. Mit Heraeus und CECONOMY gibt es zwei neue Mitglieder im Spitzenclub der deutschen Familienunternehmen. 

Die aktuelle Top-Ten

  1. Volkswagen AG (unverändert)
  2. Schwarz Gruppe (unverändert)
  3. BMW GROUP (unverändert)
  4. Robert Bosch GmbH (unverändert)
  5. ALDI SÜD Dienstleistungs-SE & Co. oHG (unverändert)
  6. Continental AG (unverändert)
  7. ALDI Nord Deutschland Stiftung & Co. KG (+1)
  8. Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG (+2)
  9. Heraeus Holding GmbH (+2)
  10. CECONOMY AG (+3)

Die Standorte

Die Top-1.000-Familienunternehmen finden sich in 560 Städten von Aachen bis Zörbig. Hier die Top-Ten der Städte mit den meisten Top-Ten-Familienunternehmen:

  1. Hamburg: 61 Unternehmen
  2. München: 24
  3. Bremen: 21
  4. Düsseldorf: 19
  5. Köln: 16
  6. Stuttgart: 15
  7. Berlin: 14
  8. Bielefeld: 11
  9. Essen, Osnabrück, Ulm: jeweils 9
  10. Duisburg, Karlsruhe, Nürnberg: jeweils 8

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