Aus der Krise lernen: Nachhaltigkeit sichert Unternehmenswert

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Eine der größten Erkenntnisse aus der Corona-Krise ist, dass Politik und Wirtschaft Vorhersagen der Wissenschaft ernstnehmen und nötige Vorsorgemaßnahmen zur Risikominimierung treffen müssen. Das betrifft auch eine viel gewaltigere und tiefgreifendere Krise: die Klimakrise und den Biodiversitätsverlust. Deren Berücksichtigung bestimmt schon heute Unternehmenswerte.

Die aktuelle Situation ist für alle neu. Eine besondere Herausforderung, die droht, Pfeiler unseres gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Miteinanders grundlegend zu verändern, die Solidarität, Rücksicht und Weitblick fordert und die scheinbar plötzlich aufgetreten ist. Eine Herausforderung, die neuer Lösungen bedarf. Damit weist die Corona-Krise beunruhigende Parallelen zu Debatten rund um eine Nachhaltige Entwicklung auf.

Während wir darauf hoffen, dass wir bald mit der Corona-Krise über den Berg sind und wieder zu unserem normalen Alltag zurückkehren können, bewegen wir uns, scheinbar nichtsahnend in die nächste, viel gewaltigere und tiefgreifendere Krise: die Klimakrise und den Biodiversitätsverlust. Dass der Klimawandel zu einer erheblichen Erderwärmung führt, ist uns bekannt. Die konkreten Auswirkungen auf unser tägliches Leben noch nicht. Die Erderwärmung wirkt sich allerdings nicht „nur“ auf unsere Gesundheit aus, sondern auch auf das Wirtschaftswachstum und den Wert von Unternehmen.

Geschäftsfelder binnen kurzer Zeit obsolet

Joana Schönborn
Joana Schönborn von sustainable thinking

Um die schlimmsten Klimaszenarien zu verhindern, sind aktive Maßnahmen gegen den Klimawandel notwendig, die jetzt beginnen. Unternehmen tragen bei dieser Gestaltung der Zukunft eine große Bedeutung. Ihnen muss der Übergang von einer fossilen Wirtschaft in eine „low-carbon“ Wirtschaft gelingen. Kunden, Konsumenten und die Politik erwarten eine glaubhafte Auseinandersetzung mit klimarelevanten Fragestellungen und verantwortungsvollen Strategien zur Begrenzung des Klimawandels auf unter zwei Grad Celsius.

Diese Auseinandersetzung ist längst nicht mehr nur Schöngeisterei oder Imageförderung. Konsumenten-Präferenzen wie auch politische Vorgaben können ganze Geschäftsfelder binnen kurzer Zeit obsolet werden lassen. Entwicklungen der letzten Zeit im Bereich der Kohleindustrie oder der Mobilität haben dies drastisch vor Augen geführt. Unternehmen, die schon jetzt wirksame Klimastrategien und Maßnahmen gegen den Klimawandel implementieren und daran arbeiten, ihr Geschäftsmodell nachhaltig zu gestalten, arbeiten somit aktiv an der eigenen Zukunftsfähigkeit.

Einfache und praktikable Klimaprüfung für Mittelständler
In einer Kooperation mit der Nachhaltigkeitsberatung sustainable thinking aus Darmstadt und dem Frankfurter Climate Change-Startup right. based on science stellt DDW jetzt, speziell für mittelständische Unternehmen, eine Klimaprüfung bereit, die den Unternehmen eine erleichterte Auseinandersetzung mit klimarelevanten Fragestellungen ermöglicht.
Die Klimaprüfung ist auf einen überschaubaren Fragenkatalog hin konzipiert und fußt dennoch auf den wissenschaftlichen Elementen, die für professionelle Investoren und Private-Equity-Häuser in ausführlichen Gutachten und Bewertungen angewendet werden.
Über einen kompakten, leichtverständlichen Fragebogen lässt sich der Status Quo der Klimaaktivitäten im Unternehmen feststellen sowie erste Handlungsempfehlungen zur Orientierung für die nächsten Schritte ableiten. Die Prüfung kann für alle Stakeholder wie Gesellschafter, Banken und Kunden dokumentiert und nach außen mit einem Siegel sichtbar gemacht werden.
Für mehr Informationen schreiben Sie an: corporate@die-deutsche-wirtschaft.de

Investoren und Banken setzen bereits heute Nachhaltigkeitsprüfungen zur Bewertung von Unternehmen oder Branchen ein. Nachhaltigkeitsfaktoren spielen demnach jetzt und auch zukünftig eine bedeutende Rolle bei der Bewertung der zukünftigen Belastbarkeit eines Geschäftsmodells. Auch die Kundenanforderung nach Transparenz über den ökologischen Fußabdruck innerhalb der Lieferkette eines Unternehmen wird zu einem entscheidendem Wettbewerbsfaktor. Ganz abgesehen von dem Umstand, dass für Konsumenten die Frage nach Nachhaltigkeit ein entscheidendes Kaufkriterium ist.

Hannah Helmke
Hannah Helmke von right. based on science

Bezüglich der Klimawirksamkeit eines Unternehmens ist das Frankfurter Climate Change-Startup right. based on science Experte. Das Team schafft mit seinen wissenschafrtlichen Analysen Transparenz über den Beitrag eines Unternehmens oder Investmentfonds zur globalen Erderwärmung. Mit right. based on science hat DDW bereits vor zwei Jahren die Aufnahme eines Nachhaltigkswertes in sein Ranking-Scoring umgesetzt.

DAX 30-Konzerne auf ihren Klimabeitrag hin analysiert

Das Climate Change-Startup nimmt auch Großkonzerne genau unter die Lupe: In einer Studie („what if…“) widmen sie sich den größten und liquidesten börsennotierten Unternehmen, den DAX 30-Konzernen. Die Analyse hat den Beitrag zur globalen Erderwärmung jedes der Konzerne in zwei verschiedenen Szenarien berechnet. Basis der Berechnungen sind Emissionsdaten und Bruttowertschöpfungsdaten der Unternehmen. Das Ergebnis ist, dass die geplanten Maßnahmen zum Klimaschutz bei zwei Dritteln der DAX 30-Konzerne nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf 1,75 Grad zu begrenzen.

 

What if Report – right. based on science 2019

Wie wäre der Anstieg der globalen Temperatur, wenn alle Unternehmen so handeln wie…

wdt_ID Unternehmen Baseline Klimaziele Sektor-Ziel
1 Adidas 3.35 na 2.39
2 Allianz 3.23 1.50 2.78
3 BASF 4.26 4.24 3.73
4 Bayer 2.02 1.79 1.43
5 Beiersdorf 2.61 2.60 3.73
6 BMW 2.57 2.56 2.94
7 Continental 4.13 2.86 3.87
8 Covestro 5.12 5.09 3.73
9 Daimler 2.98 2.84 2.94
10 Deutsche Bank 2.77 2.77 1.93
11 Deutsche Börse 1.95 1.94 2.01
12 Deutsche Lufthansa 3.55 2.75 3.04
13 Deutsche Post 2.10 1.62 2.44
14 Deutsche Telekom 1.56 1.51 1.45
15 E.ON 8.25 8.06 5.17
16 Fresenius 1.61 na 1.80
17 Fresenius Medical Care 1.62 na 1.62
18 HeidelbergCement 10.69 10.3 6.98
19 Henkel 4.46 4.46 3.73
20 Infineon Technologies 1.82 1.82 1.80
21 Linde plc 6.62 6.60 3.73
22 Merck 1.64 1.62 1.43
23 MTU Aero Engines 5.84 5.88 3.88
24 Munich Re 5.30 5.26 2.78
25 RWE 13.82 9.50 5.17
26 SAP 1.62 1.38 1.50
27 Siemens 4.29 4.26 2.77
28 Volkswagen Group 3.38 3.28 2.94
29 Vonovia 2.28 na 2.15
30 Wirecard 2.47 na 1.66

Baseline: Klimaerwärmung ohne Maßnahmen |  Klimaziele: Klimaerwärmung mit selbstgesetzten Maßnahmen  |  Sektor-Ziel: max. Beitrag zur Klimaerwärmung pro Sektor um das globale 1,75°C Ziel zu erreichen

Für die Studie „What if…“ analysierte right. based on science in einem ersten „Baseline“ Szenario die betrachteten Unternehmen ohne deren selbstgesetzten Klimaziele. In einem zweiten Szenario berücksichtigte right. die bis 2050 selbstgesetzten Klimaziele der Unternehmen. Das Ergebnis der Berechnungen bildet eine Gradzahl, welche unter der Annahme, dass alle Unternehmen der Welt genauso wirtschaften, wie das betrachtete, ausdrückt, wie stark die Erderwärmung bis zum Jahr 2050 ausfallen würde. Diese Ergebnisse wurden anschließend den Werten gegenübergestellt, die die Konzerne laut Berechnungen der International Energy Agency (IEA) erreichen müssten, um die Erderwärmung in der Gesamtheit auf 1,75 Grad zu begrenzen. Die IEA schreibt dabei verschiedenen Sektoren unterschiedliche Gradzahlen als Ziele zu.

 

In Ländern wie Deutschland, die das Pariser Abkommen zur Begrenzung der Erderwärmung auf unter zwei Grad unterzeichnet haben, ist in Zukunft mit einer strikteren Klimapolitik und einer wachsenden Anzahl an gesetzlichen Verpflichtungen in Bezug auf Klimaschutz zu rechnen. Diesbezüglich sowie durch neue Möglichkeiten der Transparenz durch Digitalisierung, werden auch Kundenanforderungen an die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen zunehmen.

Klimaprüfung schafft Transparenz

Unternehmen, deren Geschäftsmodelle nicht mehr zu den Grundsätzen der Gesellschaft passen und die nicht zu einem 1,75 Grad Ziel beitragen, drohen potentiell hohe finanzielle Verluste, die den Wert des Unternehmens sinken lassen. Genau hier leistet eine Klimaprüfung Unterstützung: Sie schafft Transparenz über den Beitrag eines Unternehmens zu dem 1,75 Grad Ziel und attestiert die glaubhafte Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen zum Klimawandel. Die Klimaprüfung ist eine Investition in Ihre Zukunft und verhindert, dass sie ungeschützt von der Klimakrise überrascht werden.

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