Coburg: Blaues Blut, starke Wirtschaft und die leckerste Bratwurst Deutschlands

Reihe Top-Standorte / Idyllisch im Norden Bayerns gelegen, gilt Coburg als städtebauliches Schmuckkästchen mit hoher Lebensqualität und als wirtschaftliches Zentrum der Region. Das hat Tradition, denn die ehemalige Residenzstadt war über Jahrhunderte herzoglicher Herrschaftssitz und Treffpunkt des europäischen Hochadels.

Die Stadt in Bayern rangiert im StandortRanking von DDW auf Rang 110 und verfügt heute über eine Vielzahl namhafter Top-Unternehmen. Die Grundlagen für die Bedeutung der Stadt schufen einst die Coburger Herzöge, deren Herrschaft von 1353 bis 1918 andauerte. Sie bescherten der Region durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss in ganz Europa. Seinerzeit in Portugal, Bulgarien, Belgien und Großbritannien in den Königshäusern vertreten, ist Europas verbliebener Hochadel auch heute noch häufig auf Verwandtschaftsbesuch in Coburg anzutreffen.

Aristokratisches Flair und Kleinstädtische Idylle

Vom Glanz der Herzöge zeugen imposante Bauwerke: Schloss Callenberg, nordwestlich der Stadt gelegen und noch immer im Besitz der herzoglichen Familie, die Schlösser Ehrenburg und Rosenau sowie die „Fränkische Krone“, wie die stolz, hoch über der Stadt thronende Veste Coburg genannt wird. Letztere ist eine der größten und besterhaltenen mittelalterlichen Burganlagen Deutschlands.

Karl Friedrich Schinkel machte Coburg zur Wiege der Neugotik

Architektonisch besonders geprägt wurde das Stadtbild im 19. Jahrhundert durch den damals noch unbekannten Architekten Karl Friedrich Schinkel. Er gab hier den Startschuss zur Entwicklung des neugotischen Historismus. Mit Reminiszenz an die Englische Verwandtschaft der Herzöge entstand der Neu-Tudorstil der sich in den Schlössern aber auch vielen privaten Villen aus der Zeit findet.

Wirtschaft, Forschung und Unternehmen: HUK-Coburg, Brose, Kaeser & Co

Kreatives Aushängeschild der Stadt ist heute die Hochschule Coburg. Coburger Traditions-Hochschule forscht an Zukunftstechnologien und zieht insbesondere auch mit der Fakultät für  Design Jahr für Jahr Studierende, Professoren und Experten aus der ganzen Welt nach Oberfranken und trägt damit zum lebhaften Flair der Stadt bei. Geforscht wird am Campus – passend zu den lokalen Wirtschafts-Champions – in Automotive und der Mess- und Sensortechnik.

Coburg gehört gemessen an den Einnahmen aus Gewerbe-, Grund- und Einkommensteuer pro Einwohner zu den reichsten Kommunen Deutschlands und steht wirtschaftlich gut da. Dies auch dank der Versicherungsgruppe HUK-Coburg. Sie ist nicht nur Coburg bekanntestes Unternehmen, sondern auch größter Arbeitgeber.

Mittelstand und Familienunternehmen am Standort Coburg

Daneben sind es produzierende Familienunternehmen und der Mittelstand, die das wirtschaftliche Rückgrat der Stadt bilden. Insgesamt finden sich acht der von DDW ermittelten 5.000 größten Familienunternehmen in Coburg (Rang 72 im bundesweiten Ranking). Zu diesen Unternehmen zählt Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. Brose produziert seit 1919 in der Stadt. Weltweit beschäftigt das Unternehmen über 25.000 Mitarbeiter. Der Umsatz des Unternehmens liegt bei 5,1 Milliarden Euro (2020). Die Kaeser Kompressoren SE, 1919 von Carl Kaeser in Coburg gegründet, liegt auf Rang 285 im Familienunternehmen-Ranking von DDW und gehört zu den führenden Anbietern von Kompressoren und Produkten der Drucklufttechnik. Von den insgesamt fast 6.000 Beschäftigten arbeiten über 1.600 am Hauptsitz.

Der Standort zählt zwölf der 10.000 wichtigsten Mittelständler Deutschlands an seinem Ort. Damit liegt Coburg bundesweit auf Rang 112. Zu den Top-Mittelständlern in Coburg gehört beispielsweise die BID Bayerischer Inkasso Dienst AG. Das Unternehmen bietet ein Komplettsystem für sicheres und lückenloses Inkasso.

Stark vertreten ist in Coburg der Werkzeugmaschinenbau, unter anderem mit den Firmen Waldrich Coburg, KAPP und Lasco. Lasco wurde schon 1863 als Eisengießerei und Maschinenfabrik gegründet und fertigt mit 340 Mitarbeitern Fertigungsanlagen für Umformaufgaben. Im Großwerkzeugmaschinenbau ist Waldrich Coburg Hersteller von Präzisionsbearbeitungszentren und -maschinen, hat rund 800 Mitarbeiter und wurde 1920 von Adolf Waldrich gegründet. Dessen Schwiegersohn Bernhard Kapp legte 1953 den Grundstein für seine eigene Firma, die heute in Coburg mit etwa 500 Beschäftigten Schleifmaschinen zur Weich- und Hartfeinbearbeitung von Verzahnungen und Profilen produziert.

Weltmarktführer in Coburg

Die KAPP GmbH & Co. KG ist zugleich ein Vertreter von sechs der 1.483 deutschen Weltmarktführer, die in Coburg ansässig sind. Die Firma ist Weltmarktführer für Werkzeugmaschinen zur Hartfeinbearbeitung von Verzahnungen und Profilen, sogenannten Rotorenschleifmaschinen. Mit dem bemerkenswerten Platz 32 unter allen Städten mit Weltmarktführern trägt Coburg auch das Siegel eines der Top-Standorte in Deutschland von DDW.

Unternehmen in Investorenbesitz 

In Coburg findet sich auch ein Unternehmen aus der Liste der Unternehmen in Investorenbesitz: HK Cosmetic Packaging GmbH wird mehrheitlich gehalten von Certina Holding AG (Schweiz).

Auch ausländische Investoren zieht es nach Coburg. Aus der Liste der Unternehmen in Auslandsbesitz finden sich vier Unternehmen am Standort. Coburg liegt damit bundesweit auf Rang 274. Zu den Unternehmen zählt Bruno Dietze GmbH & Co. KG, das mit Dietze Group (Schweiz) einen Eigentümer aus Schweiz hat.

Die ältesten und die jüngsten Unternehmen

Das Durchschnittsgründungsjahr der Top-Unternehmen am Standort Coburg ist 1928. Die LASCO Umformtechnik GmbH mit dem Ursprung im Jahr 1863 gilt dabei in der DDW-Rankingredaktion als ältestes Top-Unternehmen am Standort, Die Alten GmbH (gegründet 1988) als das jüngste.

Gastronomie: Vom „Coburger Rutscher“ und anderen Köstlichkeiten

Ein guter Weg, um die gastfreundliche Stadt im Norden Bayerns kennenzulernen, führt über ihre kulinarischen Traditionen. Denn obgleich Coburg fest im Genußland Oberfranken verwurzelt ist, nehmen es die Einwohner mit ihren Spezialitäten, wie dem „Coburger Rutscher“ oder der berühmten Coburger Bratwurst, ganz genau. Letztere muss einer bestimmten Rezeptur folgen, die vorgegebene Länge haben und über einem offenen Feuer aus Kiefernzapfen gegrillt werden. Zu kosten ist sie unter anderem auf dem historischen Marktplatz. Er gilt als einer der schönsten in Bayern und sollte, ebenso wie die Moritzkirche, die Veste Coburg oder der Hofgarten bei keinem Besuch fehlen.

Kultur und Tourismus: Sommerfestspiele im Hofgarten

Das bekannte Landestheater Coburg, ein original erhaltener klassizistischer Bau eines Schinkel Schülers, lässt sich in diesem Sommer unter freiem Himmel genießen: Los geht es bei den Sommerfestspielen im Hofgarten mit dem Klassiker “Die drei Musketiere”, bei dem auch Franken-Tatort-Star Andreas Leopold Schadt mit von der Partie ist. Weitere Höhepunkte sind das Ballet “Vier Jahreszeiten” und die Serenadenkonzerte: Eine „Serenade“ war im 18. Jahrhundert als „Abendmusik im Freien“ gedacht, deshalb präsentiert das Philharmonische Orchesters Landestheater Coburg in der sommerlichen Atmosphäre des Hofgartens einige heitere, eingängige Orchester-Miniaturen.

Reisende, die der Veste-Stadt einen Besuch abstatten möchten, finden auf den Portalen coburg.tourist.de und coburg-rennsteig.de reichlich Anregung sowie ein Verzeichnis aller Gastgeber, vom komfortablen Hotel bis zur individuellen Privatunterkunft.

Möchten Sie Ihre Stadt auch als Top-Standort Deutschland vorstellen? Infos über corporate@die-deutsche-wirtschaft.de oder Tel. 02131 / 77 687 – 20

Pictures courtesy of: Coburg Marketing / Stadt Coburg M Selzer / S Buff