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Klimasiegel: Mittelstand nimmt Nachhaltigkeit ernst
Nachhaltigkeit ist für Unternehmen längst real- und klimapolitische Wirklichkeit, verändert die Kosten- und Produktionsstruktur. Aber mehr noch: Nachhaltigkeit ist auch auf Kunden- und Investorenseite ein zentraler Faktor der Unternehmensbewertung geworden. Auch bei den Unternehmensrankings von DDW wird die Nachhaltigkeit von Unternehmen durch Klimasiegel jetzt sichtbar.
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Die jüngste Diskussion um die EU-Taxonomie zeigt: die Bewertung von Nachhaltigkeitsfaktoren ist komplex, aber sie gewinnt an Dynamik. Was bedeutet das für die Bewertung der Geschäftsmodelle von Unternehmen, speziell des deutschen Mittelstands?
In Bezug auf die Unternehmensbewertungen bei den DDW-Rankings wie Mittelstand 10.000 oder der Master-Datenbank, sind Nachhaltigkeitsaspekte jetzt höhergewichtet worden. Die drei für das Unternehmensscoring zugrunde liegenden Indikatoren zur Messung der Nachhaltigkeit wurden von 2,5 auf 5,5 Prozent angehoben. Als Indikatoren werden dabei eine Nachhaltigkeitsbewertung der Branche auf Basis des XDC-Wertes herangezogen, eigene aktive Nachhaltigkeitsmaßnahmen des Unternehmens berücksichtigt sowie bestehende Klimasiegel, -prüfungen oder -zertifizierungen eines Unternehmens berücksichtigt.
Die bestehenden Klimasiegel eines Unternehmens werden zudem ab jetzt auf den Unternehmensseiten, die DDW zu jedem Unternehmen veröffentlicht, angezeigt. Welche Siegel oder Zertifikate dabei berücksichtigt werden, wird in einer Whitelist zusammengestellt.
- Unternehmen können die Siegel im Rahmen ihrer turnusmäßigen Datenaktualisierung (Download kostenfreier Datenbogen hier), oder sie formlos direkt an service@deutsche-exzellenz.de melden
Mittelstands-Klimasiegel eingeführt
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Für Unternehmen, die bislang noch nicht über derartige Zertifizierungen verfügen oder ihre Zertifizierung erweitern möchten, bietet die Deutsche Exzellenzprüfung darüber hinaus jetzt auch ein eigenes, speziell auf den Mittelstand zugeschnittenes, Klimasiegel an. Interessierte Unternehmen durchlaufen dafür den Klimaprüfprozess (Klimaprüfung) der Darmstädter Risiko- und Nachhaltigkeitsberatung Sustainable Thinking.
Der Prüfprozess zum Klimasiegel orientiert sich an den speziellen Bedürfnissen des Mittelstands, der oftmals nicht über die Ressourcen verfügt, mit denen Großunternehmen Nachhaltigkeitsaudits und -berichte durchführen können. Grundlage der Klimaprüfung sind die anerkannten internationalen Rahmenwerte TCFD, CDP und die SDG.
Und so läuft die Klimaprüfung ab:
- Etwa zweistündiges (virtuelles) Assessmentgespräch: Zunächst werden entlang eines Fragebogens Klimathemen abgefragt und besprochen. Zu Ihnen zählen Aspekte der Geschäftsführung gleichermaßen wie die Erhebung klimawandelrelevanter Risiken und Chancen. Ziel des Assessments ist die Bestimmung des Klimareifegrads, die Erfassung der Stärken und Schwächen des Klimamanagements und die Prüfung der Antwortfähigkeit bezüglich verschiedener Rahmenwerke. Geführt werden die Gespräche in der Regel mit der Geschäftsleitung und/oder Nachhaltigkeits-, Umwelt- oder Produktionsverantwortlichen.
- Klimareport: Auf Basis dieser Ergebnisse wird ein Klimareport mit individuellen Handlungsempfehlungen zur Steigerung des Klimareifegrads erstellt.
- Etwa einstündiges (virtuelles) Management Briefing: Hier werden die Assessmentergebnisse und Handlungsempfehlungen besprochen.
- Das geprüfte Unternehmen erhält ein Zertifikat als ‚klimageprüfter Betrieb‘ und kann das Klimasiegel führen, um die Nachhaltigkeitsanstrengungen gegenüber allen Stakeholdern zu dokumentieren.
Eckdaten und Bestellung des Klimasiegels
Basierend auf der Klimaprüfung von Sustainable Thinking vergibt die Deutsche Exzellenzprüfung in Düsseldorf das Siegel „Klimageprüftes Unternehmen“, das speziell für KMU und den Mittelstand konzipiert ist. Bestellt werden kann die Klimaprüfprozess mit dem hier hinterlegten Dokument, das auch alle Eckdaten und Abläufe enthält (Download). Interessenten können sich für mehr Informationen auch direkt an die Deutsche Exzellenzprüfung wenden: service@deutsche-exzellenz.de, Tel. +49 (0)211 23855 440
„Die Politik meint es ernst“
Joana Schönborn ist zusammen mit Sina Wans und Lina Ebbinghaus Gründerin und Gesellschafterin der Risiko-und Nachhaltigkeitsberatung Sustainable Thinking, die für DDW den Klimaprüfprozess von Unternehmen durchführen. Sie beschreibt die Dringlichkeit für Unternehmen, sich der eigenen Klimaverantwortung zu stellen.
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Was kommt in klimapolitischer Hinsicht auf den Mittelstand zu?
Es ist unschwer für alle zu erkennen: Der Kampf gegen den Klimawandel nimmt an Fahrt auf. Auch die Politik meint es ernst: Wir beobachten eine steigende Anzahl an neuen, strikten Gesetzgebungen für mehr Nachhaltigkeit. Das hat zuletzt auch die Pressekonferenz von Robert Habeck über die Klimaziele in Deutschland gezeigt. Anders als in der Vergangenheit, wird auch der Mittelstand zukünftig in Nachhaltigkeitsberichtspflichten eingeschlossen. Darüber hinaus geben Stakeholder den Ton an: Kunden, Mitarbeitende und Finanzinstitute erwarten Transparenz über unternehmerische Nachhaltigkeitsaktivitäten.
Sind nachhaltig aufgestellte Unternehmen erfolgreicher?
Nachhaltig aufgestellte Unternehmen haben einen klaren Vorteil: Sie haben in Zukunft überhaupt die Legitimation ihre Produkte und Dienstleistungen am Markt anzubieten. Fakt ist: Nachhaltigkeit bestimmt über die Wettbewerbsfähigkeit und den langfristigen Erfolg von Unternehmen. Nehmen wir nur die Entwicklungen zum Thema „EU-Taxonomie“: Schritt für Schritt kristallisiert sich eine finanzielle Infrastruktur für eine neue, nachhaltige Wirtschaftsordnung heraus. Die gesamte Finanzbranche macht sich bereit für den Klimawandel, denn dieser zeigt sich auch in der Bilanz von Unternehmen. Geschäftsmodell-gefährdende globale Bedrohungen nehmen jährlich zu.
Wie sollten Unternehmen das Thema angehen, wenn sie es noch nicht getan haben?
Wichtig ist die Erkenntnis, dass Klimathemen strategische Entscheidungen benötigen. Mit der richtigen und vor allem rechtzeitigen Vorbereitung, gibt es viele strategische Chancen! Wichtig ist, sich einen Überblick über die Themen zu verschaffen, die auf das Unternehmen zu steuern, den eigenen Status-quo zu kennen und dann die dringendsten Themen zuerst anzugehen.. Klimamanagement ist Risikovorsorge.
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