Mobilitätswende oder Autoland? Eine Analyse der Pkw-Infrastruktur in Deutschland

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Deutschland gilt als Autoland – doch nicht alle Städte bieten gleichermaßen guten Service fürs Autofahren. Eine neue Studie untersucht, wo in Deutschland Autofahrer die besten Bedingungen vorfinden und wo die Infrastruktur zu wünschen übrig lässt.

Wo gibt es die besten Bedingungen zum Autofahren?

Die von Motointegrator und DataPulse Research durchgeführte Analyse hat anhand eines Autofreundlichkeits-Scores untersucht, wie gut deutsche Städte mit Autodienstleistungen versorgt sind. Berücksichtigt wurden mehr als 160.000 Autowerkstätten, Tankstellen, Parkmöglichkeiten und andere fahrzeugbezogene Services in Städten mit mindestens 10.000 Einwohnern.

Die Ergebnisse zeigen: Kaiserslautern, Hanau und Heilbronn bieten die besten Bedingungen für Autofahrende unter den deutschen Großstädten. Hier gibt es pro Kopf besonders viele Werkstätten, Tankstellen und Parkmöglichkeiten. München und Essen hingegen schneiden am schlechtesten ab.

Große Städte mit schlechterer Infrastruktur

Besonders auffällig: Je größer die Stadt, desto weniger Autodienstleistungen pro Kopf stehen zur Verfügung. Die größte Stadt Deutschlands, Berlin, schneidet im Vergleich schlechter ab als kleinere Städte wie Potsdam oder Freiburg. Eine Ausnahme bildet Hamburg, das trotz seiner Größe noch vergleichsweise autofreundlich ist.

Innerhalb der Städte ab 500.000 Einwohnern bieten Hamburg, Düsseldorf und Dresden die besten Bedingungen für Autofahrer. München hingegen landet auf dem letzten Platz, hinter Essen und Frankfurt am Main.

Autofreundlichkeit in mittelgroßen Städten am besten

Vergleicht man alle deutschen Städte mit mindestens 10.000 Einwohnern, zeigt sich, dass insbesondere Städte mittlerer Größe die besten Bedingungen zum Autofahren bieten. Dort gibt es pro Kopf mehr Werkstätten, Autohändler und Parkmöglichkeiten als in großen oder sehr kleinen Städten.

Besonders positiv fallen dabei Eschwege und Reichenbach im Vogtland auf, die im Vergleich zu Städten ihrer Größenkategorie eine überdurchschnittliche Versorgung mit Autodienstleistungen bieten.

Die grüne Transformation und die Zukunft der Autoinfrastruktur

Die Studie zeigt, dass Autofahrer und Autofahrerinnen in Deutschland je nach Stadt sehr unterschiedliche Bedingungen vorfinden. Gleichzeitig steht das Land vor der Herausforderung, eine nachhaltige Mobilitätsstrategie zu entwickeln, die die Bedürfnisse von Autofahrenden mit den Zielen der Verkehrswende in Einklang bringt.

Anna Ganska, CEO von Motointegrator, betont: „Die Studie zeigt, dass es in Deutschland große Unterschiede in der Autofreundlichkeit gibt. Während einige Städte noch stark auf das Auto ausgerichtet sind, setzen andere bereits verstärkt auf alternative Mobilitätskonzepte. Die Herausforderung wird sein, diesen Wandel so zu gestalten, dass sowohl Autofahrer als auch die Umwelt profitieren.“

Ob Deutschland seinen Ruf als Autoland in Zukunft bewahren wird oder sich immer stärker in Richtung autofreier Mobilität bewegt, bleibt abzuwarten. Fest steht: Die Bedingungen fürs Autofahren variieren bereits heute stark – und könnten sich durch die Verkehrswende noch weiter verändern.

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Bilder: DataPulse

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