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PORTUGAL: Exzellenter Standort für die Automobilindustrie

FRANKFURT AM MAIN. „Wir sind hier im Zentrum der Welt“ – diesen Satz spricht António Pires voller Stolz auf sein Heimatland Portugal aus. Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Volkswagen Autoeuropa in Palmela nahe Lissabon vermittelte seine Begeisterung den Entscheidern der deutschen Autoindustrie ganz persönlich. Er sprach bei einer von der staatlichen Agentur für Investitionen und Handel aicep Portugal Global organisierten Veranstaltung. Sie fand zur Internationalen Automobil-Ausstellung IAA im Frankfurter Gesellschaftshaus Palmengarten statt. „Ein Investment in Portugal bietet deutschen Firmen hervorragende Voraussetzungen, um von hoher Flexibilität, leistungsfähiger Logistik und günstigen Arbeitskosten zu profitieren“, so Pires. „Und das ohne mit hohem Risiko weit weg nach China gehen zu müssen“.

1.500 Kilometer Wettbewerbsfähigkeit

Um die Portugal-Potenziale für deutsche Firmen transparent zu machen, lohnt es sich, eine ungewöhnliche Perspektive einzunehmen. Zum Beispiel aus der Sicht der Kunststoff-Division der 1959 als Formenhersteller gegründeten Simoldes-Gruppe. Deren General Manager Jaime Sá zieht einen beeindruckend weiten Radius um den Haupt-Standort in Oliveira de Azeméis – und beschreibt damit die Distanz, innerhalb derer portugiesische Entwicklungs- und Fertigungs-Kompetenz gute Geschäfte möglich macht: „Wir sind in einem Umkreis von 1.500 Kilometern wettbewerbsfähig“, sagt Sá. Kein Wunder, dass Simoldes von Portugal aus nicht nur Volkswagen Autoeuropa, sondern auch die spanische Automobilindustrie beliefert sowie Frankreich und Deutschland bei Sonderverfahren und speziellen Technologien. Auf der anderen Seite geht man mit gutem Beispiel für eine räumlich nahe Anbindung voran und fertigt Kunststoffteile für das In- und Exterieur wie Türverkleidungen, Einzelteile für Armaturentafeln, Sitze und Frontschürzen in Deutschland, Frankreich, Brasilien oder Polen. Schon 1961 begann die Simoldes-Gruppe ihre Exporttätigkeiten, seit 1968 arbeitet man für die Automotive-Branche, die heute den Löwenanteil des Umsatzes generiert. VW, AUDI, Porsche, Toyota, Honda, Renault, die PSA-Gruppe, Smart – die noch weit fortsetzbare Referenzen-Liste liest sich wie das Who is Who der internationalen Fahrzeughersteller.

Offen für Tradition und Werte

Um von guten Beispielen zu lernen, empfiehlt sich für deutsche Firmen gerade im Automobil-Bereich immer auch ein Blick auf japanische Firmen: „Business in Portugal ist anders als Business irgendwo auf der Welt – es macht einfach Sinn, hier zu investieren“, hat Jorge Fontes, der Direktor des Porto Technical Centre der Yazaki-Gruppe, festgestellt. Das noch heute von Familienhand gelenkte Automotive-Unternehmen, Weltmarktführer für Kabelbäume und Spezialist für Hoch-Volt-Technologie, Steckverbinder, Kombischalter und Instrumente, suchte nach einem leistungsfähigen Standort in Europa und fand ihn vor fast 30 Jahren in der Nähe von Porto.

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Jorge Fontes, Direktor des Technischen Zentrums ins Porto

Im nach der Jahrtausendwende gegründeten und rasant wachsenden Technical Centre in Ovar arbeiten heute 480 Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung. Dabei decken sie die gesamte Engineering-Kette ab – „von der ersten Skizze bis hin zum voll einsatzfähigen OEM-Produkt“, so Jorge Fontes. „Wir stellen immer noch weitere Fachleute ein und sind froh, dass wir sie hier in Portugal in großer Anzahl und mit breitgefächerten Qualifikationen finden“. Er weiß: „Portugiesen sind lernwillig, flexibel, können sich gut auf neue Herausforderungen einstellen. Sie sind sprachgewandt, reisewillig und lösungsorientiert“. Anders als anderswo sei man offen für fremde Kulturen. Das sind Botschaften, die deutsche Entscheider hellhörig machen: Bei Yazaki Portugal wurden japanische Kultur und Tradition erfolgreich in den Unternehmens-Alltag integriert. Firmen aus Deutschland dürfen damit rechnen, dass deutsche Werte von künftigen portugiesischen Mitarbeitern nicht nur akzeptiert, sondern tatsächlich gelebt werden.

Neue Partner gesucht – Netzwerke schon da

António de Melo Pires
António de Melo Pires

Fahrzeuge, Fahrzeugteile und Ausrüstungen sind sowohl für Deutschland wie
auch für Portugal die wichtigsten Exportgüter. Volkswagen Autoeuropa in Palmela steht beispielhaft für die enge und prosperierende Kooperation zwischen einem Automobilhersteller und seinen Partnerbetrieben: Schon jetzt sind 3.500 Mitarbeiter direkt im Werk beschäftigt, 2.350 Frauen und Männer bei den in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelten Zulieferern. Das Volkswagen-Werk ist das Sharan Magbedeutendste Investitionsprojekt der deutschen Industrie in Portugal. Chef António Pires ist vom Geschäftspotenzial für die Zulieferindustrie der Automobilbranche in seinem Land überzeugt: „Wir haben wirklich Bedarf an weiteren Herstellern, zum Beispiel von Sonnendächern – und helfen natürlich gerne mit, neue Partner in die schon vorhandenen und bestens funktionierenden Netzwerke zu integrieren“. Er weist auf viele Vorteile hin, die in Portugal selbstverständlich sind: In jeder Hinsicht bestens angebundene Industrie- und Gewerbeflächen, intensive Unterstützung durch staatliche Institutionen wie aicep Portugal Global und attraktive Fördermöglichkeiten.

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